Wenn der Wecker an einem Mittwoch um 04:00 Uhr morgens klingelt, kann irgendwas nicht stimmen. Denn der sehr frühe Vogel kann uns mal. Aber auch wenn wir uns nach drei Snuzzle-Durchgängen nur schwer aufraffen konnten, in diesem Fall war das frühe Aufstehen der Auftakt zu spannenden und inspirierenden drei Tagen auf der diesjährigen Social Media Week in Hamburg. Vom 27.02. bis zum 01.03.2019 besuchten wir in der Hansestadt eine Digitalkonferenz, die sich – in Abgrenzung zum letzten Jahr – auf professionellste Weise mit den Spannungsfeldern und aktuellen Entwicklungen aus dem Wirkungsbereich von Social Media auseinandersetzte. Auch teils gewagte, aus der Praxis gespeiste Zukunftsprognosen hinsichtlich schwindender und steigender Relevanz von einschlägigen digitalen Plattformen à la „Facebook ist tot, es lebe Instagram!“ ließen nicht auf sich warten. Aber jetzt mal von vorn. Worum ging’s eigentlich?
Unter dem Motto „Stories – with great influence comes great responsibility“ trug das diesjährige Symposium dem wachsenden Einflussbereich von Social Media Rechnung und hatte es sich zum Ziel gemacht, die teilnehmenden Digital Professionals für die damit einhergehende steigende Verantwortung den NutzerInnen gegenüber zu sensibilisieren. Gelungen!
Bewaffnet mit einem Ticket, das uns den Zutritt zu vielen fesselnden Vorträgen und erkenntnisreichen Panels ermöglicht hat, haben wir uns – ganz profi-like – mit den neuesten Trends vertraut gemacht, endlich den ein oder anderen „digitalen Freund“ in reallife getroffen und uns natürlich mit vielen anderen Socialmediaverrückten ausgetauscht. Dabei haben besonders die Praxiserfahrungen zu einem Perspektivwechsel angeregt, der uns schlagartig in den Motivationmodus katapultiert hat – und in dem stecken wir immer noch! Ja, so haben wir uns dabei gefühlt. Aber was haben wir denn nun gelernt? Das hier sind unsere Kernerkenntnisse:
Video schlägt Bild
Video wird als Content-Format für eine möglichst große Reichweite immer relevanter. Kurze Filme sind leicht zu rezipieren, haben einen höheren Informationsgehalt als Bilder und sind damit – sofern sie ebenso relevante Themen behandeln – ein Garant für hohe Klickzahlen. Da Videos viele NutzerInnen erreichen können, eignen diese sich auch sehr gut für Stories. Angesichts des großen Angebots, performen natürlich die Videos mit Wow-Effekt deutlich mehr.
Haltung bewahren
NutzerInnen sind kritischer geworden. Deshalb wird eine Positionierung für Unternehmen und Marken immer sinnvoller. Einen Standpunkt zu vertreten macht nahbar, schafft Vertrauen und erleichtert der Kundschaft so die Identifikation mit dem Unternehmen, der Marke und letztlich auch mit dem Produkt.
Lieber gehaltvoll, als geschwafelt
Als besonders zentral im Social Media Management gilt die qualitativ hochwertige Aufbereitung des Contents. Anstelle von glattgebügelten Botschaften erreicht man die NutzerInnen heute über nachvollziehbare Inhalte mit spürbarem Informations- und Mehrwert. Daher gilt: Besser unregelmäßige Qualitätsposts als regelmäßige Veröffentlichungen mit fraglicher Relevanz.
Lineares Storytelling war gestern
Wer heute noch versucht, seiner Kundschaft mittels Monologs den erwähnten Mehrwert seines Produkts begreiflich zu machen, verschafft sich selbst einen Wettbewerbsnachteil. Das Zauberwort heißt nämlich „Storydialog“, denn die modernen NutzerInnen wollen teilhaben und mitgestalten und nicht einfach etwas erzählt bekommen. Das schließt auch das Einbeziehen der Kundschaft und eine Produktentwicklung entlang der Nutzerbedürfnisse ein.
Authentisch sein ist alles
Nicht nur wichtig in Face-to-Face-Situationen, sondern auch in der digitalen Interaktion, ist Authentizität. Die verschafft dem Unternehmen bzw. der Marke nämlich die nötige Glaubwürdigkeit – und die ist wiederum das perfekte Kaufargument. Wer vom Mehrwert eines Produktes oder einer Dienstleistung überzeugt ist, wird sich wahrscheinlicher für den Kauf des-/derselben entscheiden als im umgekehrten Falle. Außerdem vermittelt ein authentisches Auftreten eine Kommunikation auf Augenhöhe, welche auch einen positiven Einfluss auf die Kaufentscheidung haben kann.
Zielgruppenspezifische Channelnutzung
Bei der Vielzahl an Social-Media-Kanälen wird es besonders wichtig, den Werbefokus auf den richtigen Channel zu setzen, denn unterschiedliche Zielgruppen nutzen unterschiedliche Plattformen. Auch wenn ein Werbemix viele Vorteile, wie beispielsweise eine höhere Reichweite, mit sich bringt, ist es ratsam den Schwerpunkt auf den von der Zielgruppe am intensivsten genutzten Kanal zu legen und qualitative Inhalte zu veröffentlichen.
Was allgemein festzuhalten ist, ist dass der Trend immer mehr in Richtung Nutzerzugewandtheit geht. Was soll das konkret heißen? Genau das, was das Motto auch besagt: Wer die Menschen erreichen will, trägt auch die Verantwortung dafür, welche möglichen Konsequenzen die eigenen Inhalte nach sich ziehen können. Alles in allem haben uns diese drei Tage voller Input rund um digitale Kommunikation mit zahlreichen Denkanstößen, neuen Ideen sowie fruchtbarem, professionellem Austausch bereichert und einmal mehr unter Beweis gestellt, dass Social Media ManagerIn mehr als eine Berufsbezeichnung ist. Danke dafür! #SMWHH